Ein vorzügliches Holzofenbrot zu zaubern bedarf Sorgfalt und vieler Stunden Arbeit. Brotbacken ist nach wie vor Handarbeit, das heißt feiner zu fühlen und zu arbeiten als eine Maschine.

Unsere Brotbäckerin Marianne Spiegelsperger aus Wimmern bei Teisendorf macht nach einem alten, bewährten Rezept den Teig aus Natursauer, Salz, Wasser, Mehl, Hefe und Gewürzen. Ihre Zutaten stehen in keinem Rezeptbuch – sie bäckt mit Wissen, Geduld und Erfahrung. Gut Brot will Weile haben und beschreibt damit eine der wichtigsten Zutaten für die Kunst: Zeit.

Rechtzeitig wird von Marianne der alte Steinbackofen angeheizt, in dem dann große Holzscheite knackend und rotglühend gut zwei Stunden lang brennen, damit sich Sohle und Gewölbe richtig aufheizen. Ist die Ofenwand innen weiß, weiß die Bäckerin, dass es nun heiß genug zum Backen ist. Glut und Asche werden abgezogen und die Backfläche gesäubert. Erst jetzt kann man die in Handarbeit gekneteten und geformten Brotlaibe einschießen. Zum Laibe formen ist ein gutes Außenmaß von Nöten. „Augenmaß und Handgewicht sind Bäckers erste Pflicht“ heißt es ja schon in einem alten Gedicht.

Wieder müssen fast zwei Stunden vergehen, bevor das Ergebnis der harten Arbeit begutachtet werden kann. Es ist jedes Mal wieder spannend, wenn der erste, noch vor Hitze knisternde Laib herausgeholt wird.

Trotz aller Routine freut sich unsere Bäuerin jedes Mal sehr, wenn die Brotlaibe ihren Erwartungen entsprechen: Ihr Lohn für eine von großem Idealismus getragene Arbeit.